Und täglich grüßt der Hundekot

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Hundeliebe ja – Tretmine nein!

Als Hundehalterin richte ich diesen Artikel als Appell an all die Hundehalter(-innen), die es nicht für notwendig erachten, die Hinterlassenschaften ihres Lieblings mitzunehmen! Woran liegt es? Ist es diesen Menschen peinlich, die Hinterlassenschaften seines Hundes zu entsorgen? Dann darf man sich aber auch nicht für einen Hund entscheiden! Hierfür habe ich kein Verständnis!

Schließlich zahle ich Hundesteuer!

Dies war eine der Antworten, die ich bekomme, wenn ich so manchen Hundehalter/-in darum bitte, er/sie möge doch bitte die Hinterlassenschaft mitnehmen.

Viele sind tatsächlich der Meinung, dass die Hundesteuer, die sie an die Gemeinde zahlen würden, dafür gedacht wäre, dass die Gemeinde die Hinterlassenschaft entsorgen muss.
Das ist inkorrekt!
Die Hundesteuer ist keine Abfallgebühr für die Hinterlassenschaften des Hundes, sondern eine allgemeine Steuer auf das Halten eines Hundes. Die Gemeinden sind nicht verpflichtet, Hundehaltern für die Steuern irgendeine Gegenleistung zukommen zu lassen!

Der Haufen verrottet doch recht schnell!

Nein! Das ist falsch! Im Schnitt dauert es neun Wochen, bis sich ein Hundehaufen zersetzt! Leute, überlegt euch das mal!
Ein Rechenbeispiel:
Unsere Gemeinde hat ca. 270 Hunde. Hierbei sind die Hunde von all unseren Feriengästen gar nicht eingerechnet. Würde jeder dieser Hunde im Schnitt zweimal am Tag einen Haufen hinterlassen, so wären wir schon bei 554 Haufen pro Tag! Summiert man dies mit 9 Wochen, so wären wir bei ca. 34.902,00 Haufen! Willkommen im Mittelalter, als es noch normal war, durch übel riechende Hinterlassenschaften aller Art zu laufen.


Für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier

…sollte es heute doch selbstverständlich sein, den Hundehaufen zu entfernen und verantwortungsvoll zu entsorgen. Ebenso sollte jeder Hundehalter wissen, dass diese Hinterlassenschaften für Mensch und Tier, insbesondere das Nutzvieh, enorme gesundheitliche Folgen bedeuten kann. Gleichermaßen gilt dies für den Hund, der an fremden Hundehaufen schnuppert. Die Ansteckungsgefahr von gefährlichen Krankheiten ist groß! Zudem ist es für mich als Hundehalter ein Muss, mir die Hinterlassenschaft meines Vierbeiners anzuschauen, denn nur daran kann ich erkennen, ob evtl. schwerwiegende Krankheiten des Magen- und Darmtrakts vorliegen.

Ein selbstbestimmtes Leben – für sich und andere

Warum stellt es für manche Hundehalter ein solch großes Problem dar, die Hinterlassenschaft seines Vierbeiners mitzunehmen, speziell im folgenden Beispiel? Ich denke dabei an unseren wunderschönen Park rund um den Weiher. Für die Umrundung dieses Weihers benötigt man zu Fuß ca. zehn Minuten. Rund um den Weiher sind sechs Abfallkübel aufgestellt, drei mit Tütenspender. Da sollte man doch meinen, es müsste jedem möglich sein, das Geschäft seines Vierbeiners zu entfernen! Aber nein! Im Gegenteil. Mehrmals in der Woche ( dies ist immer unsere Morgenrunde) finde ich mitten auf dem Weg, nur ca. 20 Schritte von einem Abfallkübel entfernt eine Tretmine! Echt Leute, was soll das? Nur 20 Schritte bis zum Abfalleimer mit Tütenspender!

Jeder Mensch, der sich einen Hund anschafft, weiß, dass diese Fellschnauze gelegentlich sein Geschäft verrichten muss. Mit der Anschaffung hat er sich frei entschieden, dafür die Verantwortung zu übernehmen. Wenn er/sie nun die Häufchen seines Hundes liegen lässt, schränkt er/sie die Selbstbestimmtheit von Anderen ein! Was genau ist damit gemeint?

Seh- und gehbehinderte Menschen können nicht so einfach ausweichen!

Rollstuhlfahrende müssen nach einer unfreiwilligen Häufchen-Überfahrt zwangsläufig mit den Kotresten am Reifen weiterfahren.

Landwirte müssen nach der Arbeit auf den Feldern ihre Traktoren aufwendig reinigen. Die Kühe werden krank.

Gemeinde- und Stadtmitarbeitende, Gärtner und Waldarbeitende tragen Kotreste auf der Kleidung mit nach Hause, weil sie diese bei den Mäharbeiten oder Schnittarbeiten im Wald nicht, oder zu spät gesehen haben. Ich denke dabei an meinen Mann, wie oft hat er schon nach Mäharbeiten nach Hundekot gestunken!

Diese Liste könnte ich unendlich weiterführen.


Der Ruf von Hundehalter und Hundehalterinnen leidet stark darunter

All jene Hundehalter und Hundehalterinnen, die sich verantwortungsvoll verhalten, leiden enorm unter einem zunehmend schlechten Ruf, da jene, die sich nicht daran halten, den Unmut über die Hundehaltung verstärken. Natürlich zählt hierzu auch die mangelnde Hundeerziehung, die man bei manchen Hunden vorfindet.

Es sollte im Interesse eines jeden Hundebesitzenden sein, den ansteigenden Unmut hierüber zu vermeiden, denn wer von ihnen ist nicht besorgt, wenn z. B. Giftköder-Angriffe als Ausdruck eines befeuerten Konflikts bekannt werden?

Die Natur ist eine Erholungsfläche für uns alle!

Oftmals begegne ich Menschen, die mir entgegnen: „Ich habe das Recht…. bla, bla, bla…!“

Hierzu kann ich nur erwidern:

Ich habe recht, so wie wir alle, unsere Natur, die eine Erholungsfläche für jeden einzelnen von uns ist, betreten und genießen zu dürfen, ohne dabei dem Risiko ausgesetzt zu sein, in mehreren Tretminen treten zu müssen!